Der andere, Phil, knurrt aus dem Nebenraum stolz, dass er sich noch nie in diese Wanne gelegt habe. Zwei Brüder, zwei Welten, und dennoch schlafen sie nachts im selben Bett. Seit einem Vierteljahrhundert führen George und Phil gemeinsam eine Ranch und haben es damit zu Wohlstand gebracht. Der muskulöse Phil, mit lauernder Aggressivität zwischen Hilflosigkeit und Selbstherrlichkeit von Benedict Cumberbatch verkörpert, gleicht in seinen gewaltigen Überzug-Hosen aus zotteligem Schaffell einer Chimäre aus der Vorzeit: unten Tier, oben Mensch. Ein Umbruch, vielleicht ein Bruch kündigt sich in Jane Campions Adaption des gleichnamigen Romans des US-Schriftstellers Thomas Savage an, doch die Annahme, wo genau die Bruchlinie verlaufen wird, verschiebt sich im bislang besten, weil ungezähmtesten und zugleich raffiniertesten Film der Regisseurin immer wieder von Neuem. Wenn Campion jetzt also die Unwucht männlichen Selbstumkreisens ins Western-Genre pflanzt und dort ordentlich rumpeln lässt, ist das keineswegs einem allzu bemühten Anschluss an heutige Diskurse geschuldet. Die hochkomplexen Charaktere der Netflix-Produktion — Campion spricht lieber von einem Post-Western oder einem Kammerspiel — sind bereits in der erschienenen Romanvorlage in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit ausgebreitet. Er entschied sich aktiv für ein bestimmtes Bild vom Mann. Sondern weil er es genau so will. Und er ist noch etwas anderes, zu dem er aber nicht offen stehen kann und das er vor den anderen hinter homophoben Sprüchen versteckt: Seine Liebe und seine Bewunderung, aber eben auch sein Begehren galten und gelten seinem verstorbenen Mentor und Freund Bronco Henry, den er postum regelrecht vergöttert. Wie bei einem Religionsstifter duldet Phil keine andere Instanz als Bronco Henry. Wenn er sich unbeobachtet fühlt, streichelt er Henrys Sattel und schnuppert an seinem Halstuch. Als George Rose heiratet und damit den brüderlichen Bund vollends asymmetrisch werden lässt, beginnt Phil einen Vernichtungskrieg gegen diese Frau und ihren jährigen, dünn und zart wirkenden Sohn Peter Kodi Smit-McPheeder seine Semesterferien auf der Ranch verbringt. Campion gelingt eine Szene, die das Western-Duell genial konterkariert: Phil äfft auf seinem Banjo die auf dem Stutzflügel unbeholfen klimpernde Rose nach, spielt sie mit Verzierungen und Improvisationen regelrecht nieder, bis sie verstummt. Scheinbar zur Aufheiterung seiner zunehmend dem Alkohol verfallenden Mutter fängt der vermeintlich so Weiche aber einmal ein Kaninchen, zerlegt das Tier fachgerecht auf seinem Schreibtisch und fertigt anatomische Zeichnungen an. Er will Chirurg werden. Ob er schwul ist, bleibt offen. Beiläufig erwähnt er seiner Mutter gegenüber einen Freund, den er im Studium kennengelernt habe. Er schrieb ihn, nachdem er für eine Beziehung mit einem Mann Frau und Kinder verlassen hatte und zwei Jahren später wieder zu seiner Familie zurückgekehrt war. Über Zerrissenheit wusste Savage Bescheid. Campion erzählt davon in knappen Dialogen, vor allem über Dinge und Gesten. Ohne die alten Western-Kinobilder zu zerstören, führen sie und ihre Kamerafrau Ari Wegner diese aufs Prachtvollste vor. Es sieht aus, als schöbe sich ihr schweres, bodenlanges Gewand mit jedem ihrer wiegenden Schritte rauschend über den Boden. Immer wieder legt der Film solche Queerness im scheinbar Eindeutigen frei und verweist dabei auf Widersprüche zwischen Vorstellung und Körper, zwischen dem, was wir sehen, und dem, was wirklich da ist. Phils Bruder George ist schon stolz, wenn er das Naheliegende entziffern kann, etwa den Serviertipp von einer Ketchup-Flasche. Doch auch Peter erkennt das Bild auf Anhieb, was Phil verblüfft und verstört. Peter entdeckt sogar noch mehr: Er findet die Kiste mit den schwulen Pornoheftchen Bronco Henrys, in deren Nähe Phil tagträumend mit Broncos altem Halstuch schmust. Die eigene Homosexualität, über die Phil seine Umwelt im Unklaren lässt, wird durch den Bronco-Henry-Kult zu mehr als nur zum furchtsam abgespaltenen Begehren, sie wird auch zum exklusiven Element der eigenen, für andere undurchschaubaren Identität. Zu dieser Identität gehört für Phil auch die Ablehnung alles Weiblichen, was bestens mit dem Machokult der Ranch-Mitarbeiter kompatibel ist. Das musikalische Duell zwischen Rose und Phil ist deshalb auch lesbar als eine verklausulierte Herabwürdigung weiblicher Sexualität. Queere Sinnlichkeit stellt Campion zwar aus, doch ist diese bei ihr noch Gay Film Über Zwei Brüder als im Buch als eindeutiges, in Gay Film Über Zwei Brüder bestimmte Richtung drängendes Begehren zu haben. Es bleibt stets verzwirbelt und verflochten mit den Wertesystemen der Figuren, wandelt sich in spannungsgeladene Mixturen aus Konkurrenzdenken und Vernichtungswillen, Beharrungsvermögen und Loyalität. Den eigentlichen Kampf, den zwischen dem starken Phil und dem zerbrechlichen Peter, erzählt Campion vollständig über die Männerleiber und Tierkörper, über Häute und über Blicke, die akribisch Oberflächen perforieren oder verdeckte Zusammenhänge erfassen. Rinderhäute werden zugerichtet und angespannt, zerschnitten und umeinander verdreht. Und sie werden weich. Weich und verletzlich wie die warmen Flanken der Pferde, auf die die Lassos knallen. Auch der anfangs gefällig dahingeplänkelte, bald dissonant sich verspannende und verschraubende Score von Radiohead-Mitglied Jonny Greenwood spiegelt das Animalische und Körperhafte: Ein zunehmend krampfhaft-kränkliches Gezupfe auf Saiten aus Tiergedärm voller angeschmutzter Harmonien verbindet sich auf der Bildebene mit jenen Rohhautstreifen, aus denen Phil für Peter ein Lasso flechten will. Wo Konkurrenz herrschen könnte, ist Begehren. Wo Begehren sein könnte, ist Gegnerschaft, bei der es darum geht, die Frau, die Mutter, vor dem Fanatiker zu retten. Und sich selbst Frieden zu verschaffen. The Power of the Dog von Jane CampionMinuten, FSK 16, englische OF mit deutschen UT und DF, Netflix. Home Boys Club The Power of the Dog. Für sieben Golden Globes ist ihr Film, der auf dem gleichnamigen Bestseller von Thomas Savage basiert, bereits nominiert — und wird vermutlich auch bei den Oscars ordentlich mitmischen. Benedict Cumberbatch und Jesse Plemons spielen darin zwei Brüder, die unterschiedliche Männlichkeitstypen repäsentieren: Der eine ist aggressiv und verbirgt sein schwules Begehren hinter hypermaskulinen Posen; der andere ist sanftmütig und bereit für echte Zuneigung. Eine junge Witwe und deren Sohn bringen Gay Film Über Zwei Brüder toxische Gefüge der beiden drastisch durcheinander.
Oscarwürdige schwule Liebe aus Thailand
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